Die kurzen Pflanzenporträts dienen der schnellen Orientierung und Information. Sie beinhalten Angaben zu Herkunft und Anbau, Pflanzenteilen und Inhaltsstoffen, Geschichte und Anwendungen.
Das Johanniskraut gehört heute zu den ganz großen Arzneipflanzen, es spielte aber auch in früheren Zeiten keine geringe Rolle. Dabei ist seine Geschichte in der Kräuterheilkunde nicht einfach zu verfolgen. Bei den Griechen trug die Pflanze den Namen Androsaimon („Mannsblut“, weil die gequetschten Blüten und Blätter eine blutrote Farbe liefern, das heutige „Rotöl“), und so heißt sie auch bei dem Römer Plinius. Dioskurides sagt uns in seiner ‚Materia medica’ aus dem 1. Jh. n. Chr., wofür man die Pflanze in der Antike verwendet hat: bei Ischias, „denn sie führt viel gallige Unreinigkeit ab“, außerdem wird sie als ein gutes Mittel bei Brandwunden gerühmt.