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Die Klostermedizin

In diesem Bereich finden Sie eine kleine Geschichte der Klostermedizin, die zu besseren Übersichtlichkeit in mehrere Hauptthemen gegliedert ist:

  • Anfänge und Grundlagen der Klostermedizin: mit Texten zu Benedikt von Nursia, den antiken Vorbildern, den theoretischen Grundlagen und den ersten Werken ('Lorscher Arzneibuch', 'Hortulus' des Walahfrid Strabo)
  • Höhepunkt der Klostermedizin - das Hochmittelalter: hier werden Constantinus Africanus, der 'Macer floridus' des Odo Magdunensis und die medizinischen Werke der Hildegard von Bingen vorgestellt.
  • Die Enzyklopädisten: Albertus Magnus, Konrad von Megenberg, Vinzenz von Beauvais...
  • Kräuterbuchkompilationen: 'Lexicon plantarum', 'Leipziger Drogenkunde'...
  • Klostermedizin in der Neuzeit: Ein Ausblick darauf, daß die Klostermedizin nicht mit dem Mittelalter endet.

Die Geschichte kann als fortlaufender Text gelesen werden. Um gezielt schnell Informationen bekommen zu können, wurde der Text in kleine Artikel aufgeteilt. Für die schnelle Suche steht außerdem die Suchfunktion zur Verfügung.

 

Die Klostermedizin ist eine Epoche der europäischen Medizingeschichte und keine bestimmte Therapierichtung.
Sie beruht in wesentlichen Teilen auf der antiken Lehre der Humoralpathologie des Arztes Galen aus Pergamon.

Im Hochmittelalter entstanden in den Klöstern und später auch unabhängig von ihnen mehrere bedeutende Werke, in denen die Viersäftelehre weiterentwickelt oder abgewandelt, in denen aber auch auf arabische Einflüsse oder auf die Volksmedizin zurückgriffen wurde. Im 13. und 14. Jahrhundert setzten sich die Enzyklopädisten das Ziel, das gesamte europäische Wissen ihres Zeitalters zu sammeln, womit sie auch einen wesentlichen Beitrag zur Verbreitung phytotherapeutischer Kenntnisse leisteten.
Ihre Werke waren Grundlage für mehrfache Übersetzungen in die Volkssprachen.

Im 14. und 15. Jahrhundert wurden zunehmend umfassende Kräuterbuch-Kompilationen veröffentlicht.

Unterkategorien

Die Anfänge der Klostermedizin liegen in der Spätantike. Ausgangspunkt ist die Ordensregel des Hl. Benedikt, des Begründers des Benediktinerordens. Die Mönche und Nonnen greifen auf das medizinische Wissen der antiken Ärzte zurück und übernehmen als Grundlage die Viersäftelehre, die sog. Humoralpathologie.

 

Im 11. und 12. Jahrhundert, in der Blütezeit des Mittelalters, entstanden auch die wichtigsten Schriften der Klostermedizin: die Übersetzungen des Constantinus Africanus in Salerno und Monte Cassino, der 'Macer floridus' des Odo Magdunensis und die medizinischen Werke der Hildegard von Bingen.

 

Für die Verbreitung des Wissens von den Heilkräften der Pflanzen waren die so genannten Enzyklopädisten des 13. und 14. Jahrhunderts von großer Bedeutung. Diese waren vornehmlich Mitglieder des Dominikanerordens (des gelehrten Predigerordens), die es sich zum Ziel gesetzt hatten, das gesamte europäische Wissen ihrer Zeit enzyklopädisch verfügbar zu machen. So besitzen alle großen Enzyklopädien auch einen Abschnitt über die Pflanzen, wobei der heilkundliche Aspekt stets eine große Rolle spielt.
Alle hier aufgeführten Werke erreichten trotz ihres Umfanges eine große Verbreitung und wurden auch mehrfach gedruckt.

 

Das 15. Jh. brachte keine neuen Gesamtenzyklopädien mehr hervor, es wurden jedoch Übersetzungen in die Volkssprachen vorgenommen; der ‚Liber de natura rerum’ des Thomas Cantimpratensis wurde beispielsweise mehrfach ins Deutsche übertragen. Dafür entstanden nun riesige Kräuterbücher bzw. Drogenkunden.

 

Auch mit dem Ende der Epoche der Klostermedizin im späten Mittelalter hörte das Engagement der Mönche und Nonnen im Bereich der Medizin nicht auf. Zwar stand nun schon eine größere Anzahl von Ärzten zur Verfügung, die auf den neu gegründeten Universitäten ausgebildet worden waren. Die bedeutendsten Medizinschulen waren Montpellier in Südfrankreich und Padua in Norditalien, aber auch Paris spielte bald eine wichtige Rolle. Neben den akademischen Medizinern - auch Physici genannt - gab es die Wundärzte, deren Mitglieder keine Universität besucht hatten, sondern bei einem Meister in die Lehre gegangen waren.

Viele Orden unterhielten auch weiterhin Spitäler, besonders entlang der Pilgerwege nach Rom und nach Santiago de Compostela. Hier wurden Kranke und Alte gepflegt, Sterbende auf ihrem letzten Weg begleitet. Erst am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit begannen die Klöster damit, ihre Spitäler für die Öffentlichkeit zu schließen. In Deutschland und im übrigen Nordeuropa kam zudem das Aus für viele Ordenshäuser durch die Reformation.

 

 

 

Forschergruppe Klostermedizin

 

 

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