Für die Verbreitung des Wissens von den Heilkräften der Pflanzen waren die so genannten Enzyklopädisten des 13. und 14. Jahrhunderts von großer Bedeutung. Diese waren vornehmlich Mitglieder des Dominikanerordens (des gelehrten Predigerordens), die es sich zum Ziel gesetzt hatten, das gesamte europäische Wissen ihrer Zeit enzyklopädisch verfügbar zu machen. So besitzen alle großen Enzyklopädien auch einen Abschnitt über die Pflanzen, wobei der heilkundliche Aspekt stets eine große Rolle spielt.
Alle hier aufgeführten Werke erreichten trotz ihres Umfanges eine große Verbreitung und wurden auch mehrfach gedruckt.
Die wohl älteste Enzyklopädie des Mittelalters, die auch die Pflanzenwelt berücksichtigt, wurde von einem Franziskaner geschrieben. Bartholomäus Anglicus (gest. nach 1250) stammte, wie der Name sagt, aus England und leitete das franziskanische Provinzstudium in Magdeburg.
Seine Enzyklopädie mit dem Titel ‚De proprietatibus rerum’ wurde kurz nach 1235 vollendet. Die Pflanzen behandelt er in Buch 17, das wiederum aus 197 Kapiteln besteht. Quellen waren u. a. Plinius und Dioskurides sowie Isidor von Sevilla, das ‚Circa instans’ und Avicenna.