Die kurzen Pflanzenporträts dienen der schnellen Orientierung und Information. Sie beinhalten Angaben zu Herkunft und Anbau, Pflanzenteilen und Inhaltsstoffen, Geschichte und Anwendungen.
Obwohl der Lavendel eine Pflanze des Mittelmeerraumes ist, wird er von den antiken Autoren kaum beachtet. Dioskurides geht nur auf den Stoechas-Lavendel oder Schopflavendel ein (Lavandula stoechas L.). Im Mittelalter, wie uns etwa Odo Magdunensis in seinem ‚Macer floridus’ zeigt, zählte man auch die Echte Narde hinzu, die eigentlich ein Baldriangewächs ist. Trotzdem scheint der Lavendel eine Entdeckung der Klosterheilkunde zu sein. Hildegard von Bingen beschreibt unter dem Namen „Lavandula“ den echten Lavendel, rät jedoch von einer innerlichen Einnahme ab. Sie rühmt sein starkes Aroma und empfiehlt ihn für eine Anwendung gegen Läuse. Noch heute werden Lavendelsträuße gegen Ungeziefer wie Motten und für einen guten Geruch der Kleidung in die Schränke gehängt.